2012/10/07

Örnsköldsvik, die schwedische Stadt des Abenteuers

Örnsköldsvik, die größte Stadt im Ångermanland wurde bereits zur Bronzezeit besiedelt, wobei die über 7000 Grabhügel der Umgebung auch beweisen, dass diese Region Schwedens sehr früh zu einem Handelsort wurde, auch wenn man hierüber nicht sehr viel weiß. In diesem Zusammenhang darf man natürlich auch nicht vergessen, dass sich zwischen Härnösand und Örnsköldsvik die Landhebung Schwedens am deutlichsten bemerkbar machte, was letztendlich auch dazu führte, dass man hier eines der Weltkulturerbe Schwedens findet, nämlich die Höga Kusten, die Hohe Küste.

Auch wenn das Wort Örn als Adler übersetzt wird und man in Örnsköldsvik einen Adler als Stadtsymbol findet, so ist dies natürlich mehr eine touristische Erfindung, denn die Stadt wurde nach dem Regionalpolitiker Per Abraham Örnsköld benannt und ist damit eine der wenigen Städte Schwedens, die nach einer bürgerlichen Person benannt wurden.

Blick auf die Skisprungschanze in Örnsköldsvik

Örnsköldsvik ist vor allem als Stadt des Sports bekannt, wobei man selbst bei der Durchfahrt die Skischanze sieht, die geradezu zum Symbol der Stadt wurde, und Örnsköldsvik ist natürlich die letzte Stadt der Höga Kusten, die geradezu unbegrenzte Möglichkeiten für Naturliebhaber jeder Art bietet. Viele, die nach Örnsköldvik kommen benutzen die Stadt als solches nur um hier zu schlafen und um einzukaufen, obwohl Örnsköldsvik weitaus mehr zu bieten hat.

Um mehr über die Vergangenheit Örnsköldsviks zu erfahren, bietet sich ein Besuch des städtischen Museums an, dem auch eine Kunsthalle mit wechselnden Ausstellungen angeschlossen ist, denn hier kann man nicht nur übliche Ausstellungsgegenstände mit entsprechenden Erklärungen finden, sondern im Filmraum auch alle Dokumentationen über Örnsköldsvik betrachten.

Eine Erlebnis besonderer Art bietet das kleine Hans Hedberg Museum in Örnsköldsvik, wo man die glasierten Keramikfrüchte des im Jahre 2007 verstorbenen Künstlers Hans Hedberg sehen kann, Werke, die insbesondere in Frankreich einen großen Erfolg hatten.

In der Stadt Örnsköldsvik selbst findet man schließlich noch das Paradiset, eines der größten Hallenbäder Nordeuropas mit allem, was man sich in einem Abenteuerbad nur wünschen kann, wobei man im Paradisbadet auch die längste Wasserrutschbahn Europas findet, die je in einer Halle aufgebaut wurde.

Mitten in Örnsköldsvik liegt auch der sogenannte Varvsberget mit seinen Sportanlagen, dessen Spitze man mit der Seilbahn oder auch zu Fuß erreichen kann um eine unvergessliche Aussicht zu finden. Auf dem 125 Meter hohen Varvsberget beginnt auch der Wanderpfad Höga Kusten (Höga Kustenleden) und das Hörnsjöns Naturreservat.

Wer eine längere Wanderung in Örnsköldsvik beginnen will, kann den Höga Kustenleden wählen, der in 13 Etappen durch das Weltkulturerbe und den Nationalpark Skuleskogen führt oder, alternativ, den Arnäsleden mit seinen 70 Kilometern, die in acht Etappen aufgeteilt sind und selbst für Kinder geeignet ist. Hier kommt man an den typischen Scheunen des Ångermanland vorbei, an den Räckebergsgrotten und an Badeplätzen, die sich für eine Rast und ein Picknick eignen.

Wer Örnsköldsvik als Basis nimmt, darf auf keinen Fall vergessen einen Ausflug nach der beiden Inseln Ulvön einzuplanen, einer Doppel-Insel, die Teil der Schären ist, die sich direkt vor der Stadt erstrecken. Norra und Södra Ulvön, die als das Herz der Höga Kusten bezeichnet werden, sind vor allem durch den Surströmming bekannt, der noch heute dort eingemacht wird und zu den bedeutendsten Delikatessen Schwedens zählt. Auf Ulvön findet man auch die Ulvö Gamla Kapell von 1622, die älteste noch erhaltene Holzkirche des Ångermanland mit sehr gut erhaltenen Wandmalereien. Allerdings kann diese Kapelle nur im Sommer von innen besichtigt werden.

Die Ausflugsmöglichkeiten von Örnsköldsvik sind nahezu unbegrenzt, egal ob man mit einem Fahrzeug, dem Kanu oder zu Fuß unterwegs ist. Unter den wichtigsten Sehenswürdigkeiten der Umgebung sind die Skallbergsgrottorna zu nennen unter denen einige von Jedermann zu besichtigen sind, sollte man den Helm und die Taschenlampe nicht vergessen haben. Die Mehrheit der Grotten sind allerdings für Hobbyabenteurer nicht geeignet.

Andere Ausflugsmöglichkeiten können das Surströmmingsmuseum, dem ein Bootsmuseum angeschlossen ist, in Skeppsmaln sein, das Brynge Kulturområde mit seinem Kraftwerk und der industriellen Geschichte des Ångermanland, die Själevads Kyrka, die vor einigen Jahren zur schönsten Kirche Schwedens gewählt wurde, oder auch die Gammelgården in Myckelgensjö mit seinen 28 Gebäuden aus dem 17. Jahrhundert und dem Bauernhof der gleichen Epoche. Für jene, die sich für Geschichte interessieren kann auch Genesmon im Ort Gene von großem Interesse sein, die Rekonstruktion eines Dorfes aus der römischen Eisenzeit, gebaut nach der nahen Fundstelle, die in den 60er Jahren erstmals untersucht wurde.

Copyright: Herbert Kårlin

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