2012/09/07

Västerås, eine zukünftige Großstadt Schwedens

Västerås, die Stadt am Mälaren mit seinen Schären ist heute die fünftgrößte Stadt Schwedens. Auch wenn der Ort an dem sich heute die Stadt Västerås befindet bereits zur Jungsteinzeit besiedelt war, so geht die Geschichte der Stadt „nur“ bis zum Jahr 990 zurück, was bedeutet, dass Västerås mit zu den ältesten Städten Schwedens gehört.

Obwohl sich Västerås im Laufe der letzten Jahrhunderte zu einer modernen Industriestadt entwickelt hat, so hat das Stadtzentrum seinen Stadtplan vom Mittelalter erhalten und nördlich der Domkirche findet man nach heute Gebäude, die bereits mehrere hundert Jahre hinter sich haben, die klassische Baukunst Schwedens behalten haben und sich sehr deutlich von den moderneren Stadtteilen abgrenzen.

Die Elba legt im Hafen von Västerås an

Wer sich mehr für das historische Västerås interessiert, sollte natürlich das Museumsdorf Vallby besuchen, das sich nur zwei Kilometer nördlich von Västerås befindet, denn hier findet man zahlreiche historische Gebäude aus Västerås und anderen Teilen des Västmanland in mittelalterlicher Form. Das älteste Gebäude des Museumsdorfes stammt aus dem 17. Jahrhundert, wobei verschiedene Vorführungen und Kurse, die dort während des Sommers stattfinden, auch das Leben jener Epoche schildern.

Nicht zu vergessen ist natürlich die Domkirche in Västerås, die am 16. August 1271 eingeweiht wurde und an der man deutlich die Entwicklung vom 13. Jahrhundert bis zum 18. Jahrhundert entdecken kann. Der Ziegelbau war beim Bau von Kirche mit den Bettelmönchen erst kürzlich nach Schweden gekommen, weshalb man in Västerås noch die älteste Ziegelkunst Schwedens finden kann.

Auch Teile des Schlosses in Västerås, das teilweise besichtigt werden kann, kommen noch aus dem 13. Jahrhundert, ein Schloss, das unter Gustav Vasa eine wichtige Rolle für die Geschichte Schwedens spielte und sein heutiges Aussehen im 16. Jahrhundert bekam, nach einem Brand im Jahre 1737 jedoch teilweise neu aufgebaut werden musste. Die letzte Restauration fand dann 1965 und 1966 statt, was auch dazu führte, dass Teile des Schlosses von der Regionalregierung benutzt werden.

Das moderne Västerås wurde vor allem vom Stadtarchitekten Erik Hahr zwischen 1909 und 1935 geschaffen, als die schwedische Industrialisierung auch nach Västerås gefunden hatte. Ergänzt wurde dieser Teil dann mit dem fünfthöchsten „Wolkenkratzer“ Schwedens, dem Skrapan mit seinen 25 Etagen und dem Rathaus mit seinem 65 Meter hohen Turm mit Glockenspiel, das nur wenige Meter von der Svartån entfernt liegt.

Für Kunstliebhaber bietet Västerås, die Stadt in der das erste Hennes & Mauritz gegründet wurde, das Kunstmuseum mit rund 8000 Werken, wobei sich das Museum auf schwedische Künstler spezialisiert hat und daher einen guten Einblick in die schwedische Kunstgeschichte bietet und auch zahlreiche moderner Künstler des Landes ausstellt.

Wer sich mehr für Kunst und Kultur in Västerås interessiert, findet natürlich auch mehrerere Theater, etwa 300 öffentliche Kunstwerke, kann der Västerås Sinfonietta lauschen, einem der ältesten Symphonieorchester Schwedens, das Västmanlands läns Museum besuchen, das Flugmuseum, das Freizeitbootmuseum oder auch das Schulmuseum.

Wer mehr Ruhe in Västerås sucht, sollte bei einem Bummel in der Stadt der Brücken einen Blick auf die Parkanlagen von Västerås werfen und vor allem nicht den ältesten Botanischen Garten Schwedens vergessen, der bereits im 17. Jahrhundert gegründet wurde und die Pflanzen in eine künstlerische Atmosphäre einbettet.

Vor allem im Sommer ist der tägliche Markt am Stora Torget eine wahre Attraktion, an der Sich Bewohner der Stadt und Besucher kreuzen. Als Besucher sollte man nicht vergessen hier auch Ausschau nach den Gurken aus Västerås zu halten, die bekanntesten Gurken Schwedens, die einst über den deutschen Gärtner Bernhard Johan Bohnsack nach Västerås kamen und von hier aus nach ganz Europa exportiert wurden.

Copyright: Herbert Kårlin

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